Haltbarmachung von Lebensmitteln als pädagogisches Angebot in Kitas & Co.: Mit Kindern einen Vorrat anlegen

Haltbarmachung von Lebensmitteln

Für Kinder ist es ein besonderes Erlebnis, auf dem Feld oder im Garten Gemüse und Obst zu ernten. Wer Apfel, Birne und Co. anschließend konserviert, hat auch im Winter noch einen köstlichen, selbstgemachten Snack, der an den Sommer erinnert. Das Zentrum Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen zeigt, wie gemeinsam haltbar gemacht werden kann.

Kinder sind motiviert, neue Dinge auszuprobieren, und gemeinsam macht die Verwertung und Konservierung von Gemüse und Obst viel Spaß. Gleichzeitig erlernen sie wichtige Alltagskompetenzen. In welchem Rahmen das auch in der Kindertagesbetreuung möglich ist, hängt von der jeweiligen Ausstattung ab. Aber schon mit einem Backofen und Herd ist die Grundausstattung für das Trocknen und Einmachen von Obst und Gemüse gegeben. Leere Schraubgläser können von zu Hause mitgebracht werden. So finden Gläser, die sich im Haushalt ansammeln eine weitere Verwendungsmöglichkeit. Wichtig dabei ist, dass die Gläser und Deckel unbeschädigt sind. Entscheidend für den Erfolg und die lange Haltbarkeit ist die Hygiene im Umgang mit den Gläsern, Arbeitsgeräten und den Zutaten. Gläser und Deckel deshalb gründlich spülen, mit kochend heißem Wasser ausspülen und auf einem Geschirrtuch umgedreht oder im Backofen bei 90 Grad Celsius trocknen.

Eingekochtes – voll im Trend
Das Einkochen oder Einmachen beruht auf folgendem Prinzip: Durch Hitze werden Keime abgetötet, und der Unterdruck, der im Glas entsteht, verhindert, dass Luft eindringt. Dafür kann, anders als bei der nachfolgend beschriebenen Trocknung, auch Fallobst (bspw. Äpfel) verwendet werden. Die Früchte werden gewaschen, geschält – dabei Druckstellen entfernt –und als Kompott oder Mus kochend heiß in Gläser gefüllt und mit einem Schraubdeckel verschlossen. Beim Abkühlen entsteht ein Vakuum, und die Gläser sind mehrere Monate haltbar.

Wenn Gemüse ins Glas gefüllt wird, muss es frisch, reif und ohne Druck- und Faulstellen sein. Das Gemüse (z. B. Zucchini, Paprika, Gurken, Zwiebeln, Tomaten) wird gewaschen, geputzt und dann in Scheiben, Streifen o. ä. geschnitten. Das Gemüse wird (je nach Rezept) mit den passenden Gewürzen in die Gläser gefüllt und mit einem Sud aus Essig, Wasser und Zucker vollständig bedeckt. Gläser gleicher Größe mit demselben Inhalt werden auf ein tiefes Backblech, das zuvor mit einem Geschirrtuch ausgelegt wurde, gestellt. Das Geschirrtuch verhindert das Verrutschen der Gläser, denn sie sollen sich nicht berühren. Das Backblech auf die unterste Schiene im Backofen schieben, Wasser auf das Blech angießen und den Ofen auf 175 Grad Celsius erhitzen. Sobald in den Gläsern Bläschen aufsteigen, die Temperatur auf ca. 130 Grad Celsius herunterschalten und je nach Größe der Gläser und gewünschter Konsistenz des Gemüses 25–60 Minuten garen. Eingekochtes ist über Monate haltbar und eine leckere Ergänzung zu warmen oder kalten Gerichten. Auf den Social-Media-Kanälen des ZEHN finden Sie ein Rezept für eingelegte Gurken.

Trockenobst – Snacks für besondere Momente
Das bekannteste Trockenobst sind Apfelringe, Pflaumen und Aprikosen. Trockenobst hat nicht nur den Vorteil, dass es sich relativ lange lagern lässt. Es ist auch deutlich süßer als frisches Obst. Deswegen eignet es sich als süßende Zutat im Müsli, im selbstgemachten Müsliriegel oder als leckerer Snack zwischendurch.

Wer Trockenobst selber herstellen möchte sollte nur reifes und unbeschädigtes Obst verwenden. Wenn Beeren getrocknet werden, diese erst vorsichtig waschen und gut auf Tüchern abtrocknen lassen. Beeren werden entstielt und im Ganzen getrocknet. Steinobst wird entsteint und halbiert. Äpfel können geschält werden, das Kerngehäuse wird entfernt und die Äpfel in wenige Millimeter dünne Scheiben geschnitten. Je dünner die Scheiben, desto schneller trocknen sie. Damit das Trockenobst gut aussieht und beim Trocknen wenig ausbleicht, sollten die Obstscheiben vor dem Trocknen in verdünnten Zitronensaft getaucht und auf einem mit Backpapier belegten Rost verteilt werden. Dabei dürfen sich die Obstscheiben nicht berühren. Der Backofen hat den Vorteil, dass sich auf mehreren Backblechen relativ viel Obst auf einmal trocknen lässt.

Den Backofen auf die niedrigste Stufe einstellen (50 °C) und je nach Fruchtart etwa 12 bis 24 Stunden trocknen lassen. Zwischendurch die Ofentür kurz öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann oder die Ofentür durchgehend einen Spalt offenlassen – z. B. indem ein Kochlöffel eingeklemmt wird. Zum Test, ob die Früchte ausreichend getrocknet sind, die Obstscheiben an der dicksten Stelle durchbrechen. Sie dürfen in der Mitte nicht mehr feucht sein. Das Trockenobst ist bis zu einem Jahr haltbar, wenn es kühl, trocken und dunkel in luftdicht schließenden Gefäßen gelagert wird. Dafür eignen sich zum Beispiel dunkle Gläser, Blech- und Kunststoffdosen.

Über das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft (ZEHN):

Das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen in Oldenburg setzt sich für die Wertschätzung und Handlungskompetenz in Ernährung und Hauswirtschaft ein und baut ein Netzwerk für Fachinstitutionen und Multiplikatoren in Niedersachsen auf. Mehr Informationen über das ZEHN unter www.zehn-niedersachsen.de. Tipps rund um Ernährung, Lebensmittelwertschätzung und den Haushalt im Alltag gibt das ZEHN auf den eigenen Kanälen auf Instagram und Facebook.