Frühstück und Zwischenverpflegung

Morgens gut verpflegt
Das Frühstück – die beste Basis, um gut gestärkt in den Tag zu starten. Für viele Kinder in Tageseinrichtungen beginnt der Kita-Tag, nachdem Mama oder Papa sie mit einer Frühstücksbox im Gepäck an der Tür vertrauensvoll in die Hände der pädagogischen Fachkräfte gegeben haben. Nach dem Anfangstrubel der Bringzeit wird am Tisch, im Gruppenraum oder auch im „Speisesaal“ mit bis zu 24 Mitstreiterinnen und Mitstreitern zusammen, möglichst in Ruhe, gefrühstückt.
Durch steigende Betreuungszeiten von Kindern in Tageseinrichtungen bietet der Elementarbereich mehr denn je die Chance, den kleinen Besuchenden eine kindgerechte und hochwertige Ernährung bereitzustellen und näherzubringen. Denn mittlerweile lässt sich von bis zu 15 Mahlzeiten ausgehen, die unter der Woche außerhalb des Elternhauses verzehrt werden.
Besonders unsere Kleinsten brauchen eine optimale Grundlage für den Tag; schließlich wollen sie die Welt neugierig und voller Freude erkunden. Umso wichtiger ist es, bei der Gestaltung des täglichen Verpflegungsangebotes für Kinder, schon beim Frühstück auf eine gesunderhaltende und ausgewogene Ernährung zu achten. Hier kann das Kitapersonal die zu Hause gelebte Ernährung ergänzen, indem bei der Zusammenstellung sowohl von Frühstück als auch Zwischenmahlzeit vorrangig pflanzenbetont auf Gemüse, Obst, Vollkorn(-produkte) und ungesüßte Getränke gesetzt wird.
Erfahrungsgemäß greifen Kinder beim Essen eher auf Bekanntes zurück, daher ist eine zu große Auswahl bei einer Mahlzeit nicht notwendig und kann Kinder auch überfordern. Deckt die Kita die Bereitstellung des Frühstücks für die komplette Woche ab, ist eventuell ein tageweiser Wechsel des Angebots anzudenken – praxiserprobt ist ein Frühstücks-Wochenspeiseplan mit festen Tagen für eine bestimmte Frühstücksvariante: Beispielsweise montags Müsli, dienstags Vollkornbrot mit Käse oder Aufstrichen, mittwochs Rohkost mit Dipp und Knäckebrot usw. So kann das Kitapersonal ein abwechslungsreiches und attraktives Speisenrepertoire schaffen.
Frühstück und Zwischenverpflegung im Selbstcheck: An dieser Stelle wollen wir den Impuls setzen, das eigene Verpflegungsangebot einmal qualitativ unter die Lupe zu nehmen. Analog der Mittagsverpflegung finden Sie hier eine entsprechende Checkliste für Frühstück und Zwischenverpflegung.
Wie wir alle, sind Kinder individuell in ihren Bedürfnissen und Vorlieben. Steht der eine schon mit Bärenhunger auf und braucht nach der langen Nachtruhe sogleich eine Mahlzeit zu Hause, spürt der andere erst in der Einrichtung das morgendliche Magenknurren. Auch wenn sich ein Trend abzeichnet, dass viele Kinder ungefrühstückt in Krippe, Kita & Co. ankommen, stellen die unterschiedlich versorgten Kinder eine besondere Herausforderung bei der Planung und Organisation des Essens für das Kitapersonal dar. Wird die Zwischenverpflegung von zu Hause mitgegeben, ist es Aufgabe der Eltern die Frühstücksdosen entsprechend zu befüllen.
Nachmittags bestens gestärkt
Die oft auch „Snack“, „Teepause“ oder „Vesper“ genannte Zwischenverpflegung leistet einen wichtigen Beitrag zur bestmöglichen Nährstoffversorgung von Kindern im Kitaalter. Je nach Betreuungsdauer findet dieser Snack in der Einrichtung statt und liefert den kleinen Tischgästen Energie für den Nachmittag. Hier ist das Kitapersonal gefragt, eine gesundheitsfördernde und möglichst ressourcenschonende Ernährung sicherzustellen.
Um mit Frühstück und Zwischenmahlzeit durch optimale Lebensmittelauswahl zur wertvollen Nährstoffzufuhr beizutragen, ist ein gutes Zusammenspiel der verschiedenen, an der Mahlzeitengestaltung beteiligten Personen enorm wichtig. Die Versorgung der Kinder sollte durch enge Kommunikation von Eltern, pädagogischen Kräften und Küchenmitarbeitenden bestmöglich abgestimmt sein. Bei der gesunderhaltenden und ausgewogenen Ernährung der Jüngsten gehören alle mit ins Boot geholt bzw. sitzen an einem Tisch.
Der DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder liefert Informationen zur optimalen Auswahl von Lebensmitteln sowie Lebensmittelgruppen für Frühstück und Zwischenverpflegung. Auf dem Teller kleiner Tischgästen sollte täglich zu finden sein:
Lebensmittelgruppen |
Lebensmittelhäufigkeiten über fünf Verpflegungstage |
Lebensmittelqualitäten – die optimale Auswahl |
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Getreide, Getreideprodukte & Kartoffeln |
mind. 10 x (mind. 2 x täglich) davon: mind. die Hälfte des täglichen Angebots aus Vollkornprodukten |
Vollkornprodukte Müsli ohne Zucker und Süßungsmittel |
Gemüse und Salat |
mind. 5 x (mind. 1 x täglich) davon: mind. 3 x als Rohkost |
Gemüse, frisch oder tiefgekühlt |
Obst |
10 x (2 x täglich) |
Obst, frisch oder tiefgekühlt ohne Zucker und Süßungsmittel Nüsse (ungesalzen) oder Ölsaaten |
Milch und Milchprodukte |
mind. 10 x (2 x täglich) |
Milch, Naturjoghurt, Buttermilch, Dickmilch, Kefir: max. 3,8 % Fett absolut Speisequark: max. 5 % Fett absolut à jeweils ohne Zucker und Süßungsmittel Käse: max. 30 % Fett absolut |
|
0 x | Fleisch- und Wurstwaren als Belag: mx. 20 % Fett |
Fette und Öle |
Rapsöl ist Standardfett |
Rapsöl Lein-, Walnuss-, Soja-, Olivenöl Margarine aus den genannten Fetten |
Getränke |
Getränke sind jederzeit verfügbar |
Wasser Früchte-, Kräutertee à jeweils ohne Zucker und Süßungsmittel |
Quelle: DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas
Von zu Hause mitgebracht: Frühstücks- und Snackbox
Für die Lebensmittel in den Mitbringboxen sind die Eltern verantwortlich; daher sollte mit ihnen der wünschenswerte Inhalt nach den Empfehlungen des DGE-Qualitätsstandards besprochen (z. B. beim Aufnahmegespräch) und sie kompetent über die optimale Auswahl informiert werden. Ebenso bedarf es eventuell einer kurzen Erinnerung, leicht verderbliche oder ungekühlt schnell keimbelastete Speisen beim Packen der Frühstücks- bzw. Nachmittagsbox zu vermeiden. Ebenso bei der Menge in den Dosen gilt es zu beachten, dass „gut gemeint nicht immer gut wirkt“. Oft sind die Dosen zu voll, was eine Überforderung für das Kind bedeuten und/oder zu Lebensmittelresten führen kann. Als Orientierung hilft: Erstes und zweites Frühstück sollten zusammen 35 Energieprozent ausmachen. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit sind Brotdosen den Einwegverpackungen vorzuziehen.
Bei einer Zusammenstellung von Frühstück und Zwischenmahlzeit durch die Eltern, kann ein gemeinsam zubereitetes Frühstück in der Kita − beispielsweise einmal pro Woche − eine schöne Idee sein. Werden dazu einzelne Komponenten von Eltern beigesteuert, müssen jedoch gesetzliche Vorschriften, wie etwa die Einhaltung der Kühlkette oder Beachtung des Mindesthaltbarkeitsdatums, betrachtet werden.